34: Der Tagebuch-Rabe

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34: Der Tagebuch-Rabe

Rabe 34

hrsg. Joachim Kersten, Front­ispiz und Umschlag­zeichnung von Volker Kriegel

Herbst 1992

Wer Tagebuch führt, beginnt sich aufzugeben

Peter Rühmkorf

Für die Erinnerung ist Ver­gessen das Wichtigste. Es filtert die Erinnerung. Darum habe ich nie Tage­buch geführt. Ein Tage­buch ver­haftet die Zeit, ver­hindert Ver­gessen

Friedrich Dürrenmatt

Vielleicht wird man eines Tages nur noch Tage­bücher schreiben, weil man alles andere uner­träglich findet

Robert Musil

Um ein TB so recht zu führen, muss man, was oft in die­selbe Zeit zu fallen pflegt, ent­weder sehr jung sein, oder unan­genehm grosse Stücke auf sich halten.

Arno Schmidt

Es schnurrt mein Tagebuch

Am Bratenwender

Nichts schreibt sich leichter voll

Als ein Kalender

J.W. von Goethe

'Tagebuch: Ein Buch zum Auf­zeichnen der Geschäfts­vorfälle in zeitl. Reihen­folge.

Brockhaus

Eine Traum­aufzeich­nung? Ein Tage­buch­blatt? Ein Gewissens­biss? Wieder ein un­lauterer Geschäft­sbericht.

Wolfgang Koeppen

Sein wahres Geheimnis ist die breiige Form­losigkeit einer Seele. Das Leben als ein ober­flächliches Hin- und Her­gewichse. Und, ich sage Ihnen, es wird als Glück erlebt.

Peter Rühmkorf

Lege ein schriftliches Gelübde ab, dass ich jeweils mein Tage­buch geführt haben muss, bevor ich eine Frau küsse oder Wein trinke

Samuel Pepys

Weiter in den Tage­büchern von Pepys. Der Vor­marsch der Türken in Ungarn, die Pest in London. Ich las die ganze Nacht. Die Alltäglich­keiten sind es, die diese Auf­zeichnungen so interessant machen. 'Kaufte mir heute eine grüne Brille.' Das ist es. Das macht unser Leben aus.

Walter Kempowski

Ich glaube, glaube aufrichtig, dass es kein besseres Mittel gibt, um eines Tages richtig schreiben zu können, als täglich etwas hin­zukritzeln.

Italo Svevo

Heute nichts geschrieben. Morgen keine Zeit.

Franz Kafka

Alle Krän­kungen und Beleidi­gungen merken und sie eines späteren Tages als Ohr­feigen zurück­reichen.

Peter Rühmkorf

9

Ich war schön

Eugène Ionesco

11

Rasch fiel die Nacht

Katherine Mansfield

Mit einem Nacht­bild von Volker Kriegel

14

Quartier in Witzy

Boris Uxkull

17

Kubin I

Franz Kafka

Mit einem Selbst­bildnis von Alfred Kubin

18

Aus drei Brunnen-Heften

Robert Gernhardt

23

Meersburg

Elisabeth Plessen

Mit einem Rauch­bild von Volker Kriegel

27

Klarisse

Novalis

Mit drei klugen Köpfen

31

Wissen wir wirklich, was Männer wollen?

Sabine Reichel

Mit einem Frauen­bild von Volker Kriegel

36

Erstes im neuen Zimmer geschriebenes Blatt

Italo Svevo

Mit einem Raucher von Volker Kriegel

39

Das Unglück des Jung­gesellen

Franz Kafka

Mit einem Spiegel­bild von Alfred Kriegel

41

Römische Schlender­tage

Hermann Allmers

Mit Zeich­nungen von Lucae und Otto Knille

44

Rom-Tage­buch

Jan Philipp Reemts­ma

50

Aus der Hand gelesen

Richard Burton

55

Messen

Fritz J. Raddatz

Mit einem jöttlichen Trick von Volker Kriegel

63

Tage­buch

Hubert Fichte

Mit einem Foto von Leonore Mau

80

»Jetzt nur noch dies lasche Adieu«

Peter Rühmkorf

Mit einem Selbst­bildnis

96

Kubin II

Franz Kafka

97

Adams­gasse

Heimito v. Doderer

Mit einem denkenden Doderer von Volker Kriegel

100

»Seelen«­kreise

Hugo v. Hofmanns­thal

Zwei Vorfälle aus dem »Seelen«­kreise, der um den Dichter Peter Alten­berg gruppiert ist

Mit zwei Fotos

103

Begräbnisse

Harry Graf Kessler

107

Aus den Tage­büchern von Thomas Mann

Von Nikolaus Heidelbach aus­gesucht und illustriert

109

Kubins Eheleben

Franz Kafka

111

Tagebuch meiner Loire-Reise

Walter Benjamin

Mit einem Foto von Gisèle Freund

117

Emigration

Otto Zoff

119

Deutsch­land

Friedrich Percyval Reck-Malleczewen

Mit einem Foto

124

Mass­genommen

Albert Speer

125

Kubin IV

Franz Kafka

Mit einem späten Selbst­porträt von Alfred Kubin

127

Herzi, Lampi, Schatzi

Friedrich Hebbel

133

Lamms­braten

Hugo v. Hofmanns­thal

Gefolgt von zwei Tagebuch­blättern von Eugen Egner

137

Hass

Katherine Mans­field

Mit einem Foto von Katherine Mans­field

Anhang

141

Der Rabe rät

Simone Borowiak: Frau Rettich, die Czerni und ich. Fankfurt a.M.: Eichborn 1992

rrattrans

142

Richard Ellmann: Oscar Wilde. München: Piper 1991

Robert Fischer (Hrsg.): Monsieur Truffaut, wie haben Sie das gemacht?. Köln: vgs 1991

George-Arthur Gold­schmidt: Die Abson­derung. Zürich: Ammann 1991

143

Gustav René Hocke: Euro­päische Tage­bücher aus 4 Jahr­hunderten. Wies­baden-München: Limes 1978 / 3. Aufl. 1986 / Frankfurt a.M.: Fischer Taschen­buch­verlag 1991

Stefanie Holzer: Vor­stellung – Eine kleine . Unkeusch­heit. Wien: Edition Falter / Deuticke 1992

Sergej Kaledin: Stiller Friedhof. Berlin: Volk und Welt 1991

144

Christian Lauritzen (Hrsg.): Und hat ein Kind geboren. Ulm: Universitäts­verlag 1992

Edward Lears Kompletter Nonsens. Frankfurt a.M.: Insel 1977

145

Harry Mulisch: Die Elemente. München: Hanser 1990

Harald Naegeli: Der Sprayer von Venedig. Göttingen: Steidel 1991

Paul Raabe: Biblio­sibirsk oder Mitten in Deutschland. Zürich: Arche 1992

146

Jan Philipp Reemtsma u.a.: Falun. Berlin: Edition Tiamat, Verlag Klaus Bitter­mann 1992

Antonio Skármeta: Sophies Match­ball. Piper: München 1992

Die Weisheits­lehren des Ostens. München: Deutscher Taschen­buch Verlag

147

Der Rabe rät ab

Linda Barnes: Carlotta jagt den Coyoten. Reinbek: Wunder­lich 1992

James Ellroy: Stadt der Teufel. Frankfurt a.M.; Berlin: Ullstein 1991

rabrat

148

Undine Gruenter: Nacht­blind. München: Hanser 1989 / Frankfurt: Fischer TB 1992

149

Undine Gruenter: Vertrei­bung aus dem Laby­rinth. München: Hanser 1992

Haß­literatur der 80er Jahre

150

Richard Huelsen­beck: Mit Witz, Licht und Grütze. Hamburg: Edition Nautilus

151

Nach- und Hinweise

158

Das Tagebuch-Raben-Rätsel

Mit einem Rätsel­bild von Volker Kriegel

Zuletzt geändert am 17.03.2020